Werkstattofen

schnelles Heizen mit Werkstattofen

Beim Werkstattofen handelt es sich um die einfachste Ausführung des Kaminofens. In den meisten Fällen besteht er aus Gusseisen und hat für gewöhnlich eine schlichte Form. Die Bedienung ist ebenfalls sehr einfach. Wie der Name bereits vermuten lässt, kamen diese Öfen in früheren Jahren vorwiegend in Werkstätten zum Einsatz, wo sie als Allesbrenner verwendet wurden. Neben den klassischen Varianten gibt es mittlerweile auch Bauformen, die mit Öl oder Solarenergie heizen.

Damit wird der Werkstattofen zunehmend interessanter für Produktionsstätten und Lagerhallen, Verkaufsräume und Ateliers, Autohäusern und Veranstaltungsräume. Selbst für den Wohnbereich finden sich inzwischen zahlreiche geeignete Modelle in unterschiedlichsten Designs.

Was ist ein Werkstattofen?

Ein Werkstattofen ist ein Heißluftofen. Er arbeitet nach dem Prinzip der Konvektion (Wärmemitführung) und ist verhältnismäßig einfach aufgebaut. Um eine große Brennkammer sind nach unten und oben offene Rohre angeordnet. Über die unteren Öffnungen wird die kalte Luft angesaugt. Sie erwärmt sich beim Durchströmen der Brennkammerwände und tritt oben als Warmluft wieder aus.

Die Brennkammer gleicht der eines Kamin- oder Holzofens. Sie besteht in der Regel aus Gusseisen und ist innen mit Schamottsteinen ausgekleidet. Die Glut liegt auf einem Rüttelrost. Dieser kann von außen bewegt werden, um die Asche in den Aschekasten zu befördern. Zur Vorderseite des Ofens hin ist der Brennraum durch eine gusseiserne Tür verschlossen, die bei einigen Ausführungen mit einer feuerfesten Glasscheibe ausgestattet ist.

Die Heizleistung von Werkstattöfen liegt zwischen 5 kW und 30 kW. Damit sind sie die erste Wahl, wenn es vorrangig um die rasche Erwärmung der Raumluft geht und das Knistern des Holzes und das behagliche Lodern der Flammen gleich an zweiter Stelle stehen.

Vorteile des Werkstattofens

  • mit erneuerbaren Energien beheizbar
  • robust und zuverlässig
  • hoher Wirkungsgrad
  • umweltfreundliche Verbrennung
  • wenig Asche

Welche Bauformen des Werkstattofens gibt es?

Hinsichtlich der Bauform erfolgt eine Unterteilung in wasserlose und wassergeführte Öfen. Ein Werkstattofen ohne Wasser gibt die Wärme direkt an die Luft ab. Daher tragen diese Modelle auch die Bezeichnung „Warmluftofen“. Wassergeführte Werkstattöfen arbeiten mit Leitungen, Speicher und Heizkörper. Welche Variante sich jeweils am besten eignet, richtet sich vor allem nach der zu beheizenden Fläche.

Werkstattöfen mit Wasser ermöglichen nicht nur eine viel bessere Regulierung, sie bieten auch weitere Vorzüge:

  • erhitztes Wasser für Bad und Küche nutzbar
  • Möglichkeit der Beheizung von Nebenräumen
  • ideale Kombinationsmöglichkeiten mit Solarthermie
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Demgegenüber stehen höhere Anschaffungs-, Installations- und Instandhaltungskosten. Ob diese sich tatsächlich rechnen, lässt sich anhand von Simulationsbeispielen ermitteln.

Welcher Brennstoffe für Werkstattofen?

Mögliche Brennstoffe für diese Ofenform sind:

  • Öl
  • Holz
  • Pellets
  • Kohle

Eine relative neue Variante ist außerdem die Kombination des Werkstattofens mit Solarenergie.

Heizen mit Öl

Mit Öl beheizbare Werkstattöfen gehören zu den Klassikern dieser Ofenart. Älter sind lediglich mit Holz oder Kohle betriebene Öfen. Das Heizen mit Erdöl wird zwar aufgrund der steigenden Rohölpreise und des hohen Emissionsausstoßes zunehmend unattraktiver, mittlerweile rücken jedoch Bio-Heizöle nach, die zu einem immer größeren Anteil aus erneuerbaren und nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Diese gewährleisten eine fast rückstandslose Verbrennung und reduzieren damit die Schadstoffemissionen auf ein Minimum.

Kleinabnehmer können bei der Öllieferung viel Geld sparen, wenn sie sich bei der Bestellung zusammenschließen. Aufgrund der gemeinsam abgenommenen größeren Menge fällt nicht nur der Preis pro Liter günstiger aus, auch die Kosten für die Anfahrt sind nur einmal zu zahlen. Am ausgewogensten bleibt die Ersparnis, wenn alle Beteiligten etwa gleichviel abnehmen.

Für einen mit Öl betriebenen Werkstattofen ist zwingend ein Tank erforderlich. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ist der Tank direkt integriert oder Ofen wird an die zentrale Ölversorgung angeschlossen.

Mit Öl beheizte Werkstattöfen eignen sich optimal für den Frostschutz von:

  • Verkaufsräumen
  • Lagerhallen
  • Gewächshäusern
  • Garagen
  • Gartenhäuschen

Sie lassen sich jedoch auch als idyllischer Blickfang in moderne Küchen integrieren.

Heizen mit Holz

Der Werkstattofen mit Holz überzeugt bei Erfüllung aller Voraussetzungen wie Know-how und ausreichender Lagermöglichkeiten durch Vorteile wie:

  • Nachhaltigkeit
  • gesunde Wärme
  • Komfort
  • niedrige Kosten

Begonnen vom Einkauf über den Transport und die Lagerung bis hin zum Heiz- und Lüftungsverhalten bietet sich im Betrieb eines solchen Ofens genügend Spielraum zur Optimierung.

Die Lagerung des Brennstoffs kann problemlos in Außenflächen, beispielsweise an der Hausmauer entlang gestapelt, erfolgen. Das Holz benötigt nicht viel Fläche und findet ideale Bedingungen zum Trocknen. Damit es gut brennt, sollte es ein bis zwei Tage vor dem Verheizen nach drinnen geholt werden.

Der Erwerb eines derartigen Heizsystems lohnt sich vor allem für Betreiber einer Forstwirtschaft oder einer Schreinerei. Doch auch ein Vergleich privater Verkäufer oder das Durchforsten von Kleinanzeigen in der Presse und im Internet fördern günstige Preise zutage. Der Einkauf im Sommer ist grundsätzlich billiger. Dies gilt auch für den Großhandel.

Werkstattofen mit Pellets heizen

Pellets, kleine gepresste Stäbchen aus Restprodukten der Holzindustrie, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Durch das Pressen verflüssigt sich das Lignin, ein im Holz enthaltenes Sekret, welches beim Erkalten wie ein Klebemittel wirkt und für die Festigkeit der Pellets sorgt.

Aus Sicht der Verbraucher liegt der Unterschied zwischen Holz- und Pelletöfen im Heizsystem selbst. Während der traditionelle Werkstattofen von Hand nachgeschürt werden muss, erfolgt das Nachlegen beim Werkstattofen mit Pellets über einen Tank. Die einfachste Möglichkeit besteht in einem händisch zu füllenden Tank. Bei der zweiten, besseren Variante ermöglicht eine eigene Zufuhr das Beschicken des Ofens direkt aus einem Lagerraum.

Hinsichtlich des Komforts unterscheidet sich der Pelletofen kaum von der Fremdversorgung mit Wärme. Dank dieser Benutzerfreundlichkeit eignet sich diese Ofenform bestens für den Einsatz im Gewerbebetrieb, sowohl zum Heizen von Hallen als auch für ganze Gebäude.

Vorteilke pelletbetriebener Werkstattofen

  • den günstigen Betriebspreis
  • leichte Bedienung
  • Umweltfreundlichkeit
  • Kombinationsmöglichkeiten mit regenerativen Energiequelle

Die Umweltbilanz kann sich jedoch erheblich verschlechtern, wenn zugunsten günstiger Pelletpreise lange Transportwege in Kauf genommen werden. Außerdem ist es ratsam, beim Kauf Erzeugnisse mit gesicherter Herkunft zu bevorzugen, da in einigen osteuropäischen Ländern ganze Wälder illegal abgeholzt werden, um aus dem Holz Pellets herzustellen.

Heizen mit Kohle

Zwar können typische Werkstattöfen für den Holzbetrieb auch mit Kohle beschickt werden, besser geeignet für das Heizen mit diesem Brennstoff sind allerdings speziell dafür konzipierte Modelle. Ein Werkstattofen für Kohle muss in der Lage sein, starke Hitze über eine lange Zeit hinweg auszuhalten. Grundsätzlich gibt es hierfür zwei Ausführungen:

  • Zeitbrandöfen
  • Dauerbrandöfen

Ein Dauerbrandofen hält seine Glut im Kohlebetrieb bis zu vier Stunden lang. Beim Betrieb mit Holz sind eineinhalb Stunden Brenndauer im Rahmen des Möglichen. Einziger Nachteil von Kohleöfen im Alltag ist die Verschmutzung, die sich jedoch relativ einfach beseitigen lässt.

Beheizt werden die Werkstattöfen entweder mit Braunkohlebriketts oder mit Steinkohle. Braunkohle heizt effizienter als Holz und gewährleistet auch am nächsten Morgen noch eine gewisse Restwärme. Der Preis pro Kilowattstunde liegt im Vergleich zum Holz bei etwa zwei Dritteln. Steinkohle rußt etwas mehr und macht auch in der Handhabung ein bisschen mehr Dreck. Dafür brennt sie fast doppelt so lange wie Braunkohle-Briketts.

Werkstattofen in Verbindung mit Solarthermie

Werkstattöfen lassen sich hervorragend mit Solarthermie-Anlagen kombinieren. Gerade bei Neubauten kann es sich lohnen, diese Option in die Planung mit einzubeziehen. Bei bereits bestehenden Gebäuden ist eine Aufrüstung der vorhandenen Elemente erforderlich. Das nötige Zubehör gibt es als Set im Handel.

Bei dieser Hybridheizung nutzen beide Systeme einen gemeinsamen Pufferspeicher, in den sie über Wärmetauscher Wärme einspeisen. Der Anschluss des Ofens an das Heizsystem erfolgt über einen Zu- und Ablauf. Die die Steuerung übernimmt eine intelligente Regelung. Bei Sonnenschein und größerer Wärme springen die Solarkollektoren ein. Arbeiten diese nicht mehr oder in geringerem Maße, beispielsweise abends, bei schlechtem Wetter oder in der dunklen Jahreszeit, kommt die benötigte Wärme aus dem Werkstattofen.

Die heimelige Optik ist nur ein Pluspunkt dieses Systems. Weitere Vorteile ergeben sich aus:

  • dem geringeren Verbrauch von Brennmaterial
  • der Minderung der Emissionen
  • der Möglichkeit, Fördermittel zur Finanzierung zu nutzen

Was ist beim Kauf eines Werkstattofens zu beachten?

Bevor es an den Kauf geht, sind unter anderem folgende Fragen zu beantworten:

  • Welche Räumlichkeiten sollen beheizt werden?
  • Welches Brennmittel soll zum Einsatz kommen?
  • Lohnt sich eine Kombination mit vorhandenen Heizsystemen?

Wer den Werkstattofen lediglich zum Beheizen von Nebenräumen, einer herkömmlichen Werkstatt, eines Gewächshauses oder eines Hobbykellers nutzen möchte, muss kaum etwas in den Einbau und die Instandhaltung investieren. Der Ofen lässt sich problemlos an den Schornstein anschließen. Heizkörper sind in diesem Fall nicht erforderlich.

Anders ist es beim Gesamtumstieg auf erneuerbare Energien. Hier lohnt es sich, konkrete Kostenvoranschläge einzuholen und auch die Wartungs- und Reparaturkosten für die Dauer der Laufzeit einzurechnen.

Wichtige Faktoren für den Kauf eines Werkstattofens

An erster Stelle steht die Ermittlung der zu beheizenden Fläche. Hierbei empfiehlt es sich, auch Gänge, Toiletten und Waschräumen ausreichend Beachtung zu schenken. Letztendlich sollte es keine „kalten“ Quadratmeter mehr geben. Weitere Fragen für die Entscheidungsfindung sind:

  • Richtig kalkuliert: Das bei Kalkulation zur Heizfläche beachten
  • Können die Türen geöffnet bleiben, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten oder gibt es Gründe, sie geschlossen zu halten?
  • Sind die Räumlichkeiten hinlänglich gedämmt?
  • Muss es kontinuierlich warm sein oder genügt ein gelegentliches Heizen?

Berechnung der Grundwerte

Der Raum, in dem derWerkstattofen aufgestellt werden soll, muss aus Sicherheitsgründen eine bestimmte Mindestgröße haben, da die Luft für den Verbrennungsvorgang diesem Raum entnommen wird. Als Faustformel gilt hierbei: 4 m³ pro 1 kW Leistung. Das bedeutet, für einen Ofen mit 10 kW sollte der Raum mindestens 40 m³ groß sein. Dies entspricht bei einer durchschnittlichen Raumhöhe von 2,30 m einer Mindestraumgröße von 17,4 m². Ist diese nicht gegeben, muss ein Schornsteinfeger den Luftverbund klären.

Davon abgesehen sollte der Ofen genügend Wärme produzieren, um die gesamte Fläche zu erwärmen. Hier ist die Rede vom sogenannten Raumheizvermögen. Dieses hängt nicht nur von der Raumgröße ab, sondern auch von der Isolierung. Daher unterscheidet sich das Raumheizvermögen von Werkstattöfen je nach Dämmungsgrad von Wänden und Fenstern.

Übersicht Raumheizvermögen Werkstattofen

Heizvermögen / NWL 5 kW6 kW7 kW8 kW
günstige53 m²69 m²86 m²105 m²
sehr günstige88 m²116 m²148 m²182 m²

Grundsätzlich ist zu beachten, dass die Heizleistung des Werkstattofens hauptsächlich von der Menge des Brennmaterials abhängt, mit welchem der Brennraum beschickt wird. Hierbei wird zwischen Nennwärme und Leistungsbereich unterschieden.

Der Leistungsbereich bezeichnet die obere und untere Grenze der Wärmeleistung. Das heißt, ein Werkstattofen mit 7 kW erzeugt bei Auflage eines kleinen Holzscheites eine Mindestwärmeleistung von 3,7 kW, während bei maximaler Beschickung bis zu 7,4 kW erreichbar sind.

Die Nennwärmeleistung ist für Ofenbetreiber nur von sekundärem Interesse, da diese vor allem im Rahmen von offiziellen Prüfungen für die Ermittlung von Wirkungsgrad, Sicherheitsabständen, Emissionswerten etc. herangezogen wird.

Heizmittel als Kaufkriterium

Auf die Frage, mit welchem Heizmittel sich einWerkstattofen am besten betreiben lässt, gibt es keine allgemeingültige Antwort. Viele Verbraucher können beispielsweise Holzabfälle aus dem eigenen Betrieb verwerten oder profitieren durch persönliche Verbindungen von einem günstigen Einkaufspreis. Ob Pellets, Kohle, Öl oder Holz - das System ist dasselbe. Die Öfen der verschiedenen Anbieter unterscheiden sich lediglich im Detail.

Eine Beratung bei einem Händler ist für den Kauf nicht unbedingt erforderlich. Außerdem wird ein Verkäufer immer darauf aus sein, vor allem die bei ihm erhältlichen Produkte ins rechte Licht zu rücken. Das Internet bietet hingegen einen Überblick über die unterschiedlichsten Marken und Hersteller. Auch Sonderangebote und Spezialofferten sind auf diesem Weg sehr schnell zu finden.

Zubehör für den Werkstattofen

Steht der Werkstattofen auf einem brennbaren Untergrund, ist aus Sicherheitsgründen eine feuerfeste Bodenplatte in ausreichender Größe zwingend erforderlich. Diese soll verhindern, dass Funkenflug aus dem geöffneten Ofen den Bodenbelag entzündet. Die vorgeschriebenen Ausmaße für das jeweilige Ofenmodell sind den Aufstellhinweisen des Herstellers zu entnehmen. Welches Material hier zum Einsatz kommt, bleibt ganz dem individuellen Geschmack überlassen. Ob Edelstahl, Granit, Glas oder Schiefer - die Hauptsache ist, es brennt nicht. Ein feuerfester Aschenbehälter sollte ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Ofens stehen.

Folgende Accessoires können sich ebenfalls als sehr nützlich erweisen:

  • Holz- oder Briketttrage
  • Kaminbesteck
  • Aschesauger
  • Aschekratzer
  • Ofenreiniger
  • Luftdruckwächter

Darüber hinaus sollte man aus Sicherheitsgründen immer einen Feuerlöscher in Griffweite habe und natürlich Feuermelder angebracht haben.

Was ist beim Betrieb des Werkstattofens zu beachten?

Vor Erstinbetriebnahme des Ofens ist es ratsam, sich mit der Bedienungsanleitung vertraut zu machen. Ist diese nicht mehr vorhanden, beispielsweise beim Kauf aus zweiter Hand, hilft häufig eine Recherche im Internet weiter. Bei Neugeräten empfiehlt es sich, vorab nach Transporteinlagen und Aufklebern zu suchen und diese zu entfernen. Der Schornsteinfeger sollte den ordnungsgemäßen Anschluss an den Schornstein und die Einhaltung aller Richtlinien und Normen bei der Montage überprüft und sein O. K. gegeben haben.

Vor der Inbetriebnahme

Bevor der Werkstattofen erstmals angeheizt wird, sind die Steine im Brennraum zu überprüfen und bei Bedarf richtig zu platzieren. Der Aschebehälter wird so weit eingeschoben, bis er einrastet. Die Luftschieber müssen ebenfalls kontrolliert und gegebenenfalls vollständig geöffnet werden. Gerade bei der ersten Inbetriebnahme ist eine gute Durchlüftung des Aufstellraumes erforderlich, da es durch das Einbrennen und das Aushärten des hitzebeständigen Ofenlacks zur Geruchsbildung kommen kann. Um das Festkleben der Türdichtung an der Ofenfarbe zu verhindern, sollte die Feuerungstür nur angelehnt werden. Der Einbrennvorgang lässt sich durch das kurzzeitige Erhöhen der Brennstoffmenge beschleunigen.

Anzünden eines holzbetriebenen Werkstattofens

Um das Anzünden nicht unnötig zu erschweren, sollte der Brennraum frei von Asche und anderen Resten sein. Die Luftschieber sind komplett zu öffnen. Das Anzünden selbst erfolgt am besten nach folgendem Prinzip:

  1. Ein flaches Holzscheit wird längst zur Ofenöffnung direkt auf den Rost gelegt.
  2. Auf dieses Holzscheit kommen ein bis zwei Kohlenanzünder.
  3. Das Anmachholz wird ähnlich einem Indianertipi rund um das Holzscheit und die Anzündwürfel aufgeschichtet. Zwischen den einzelnen Hölzchen sollte immer etwas Luft bleiben.
  4. Außerdem muss genügend Platz sein, um mit dem Streichholz oder Feuerzeug an die Anzünder heranzukommen.
  5. Sobald die Anzündhölzer kräftig brennen, können dickere Scheite nachgelegt werden. Zunächst empfiehlt sich etwas Weichholz wie Fichte oder Kiefer. Ist ausreichend Hitze entstanden, brennt auch Hartholz wie Buche und Eiche hervorragend, ohne erst lange zu schwelen.
  6. Wenn die Flamme richtig lodert, kann die Luftzufuhr reduziert und der Regler auf „Normalbetrieb“ gestellt werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Brennstoff zu schnell verzehrt wird.

Brennstoff nachlegen

Beim Nachlegen kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. Wird damit zu lange gewartet, ist häufig zu wenig Glut da und ein erneutes Anzünden ist erforderlich. Ein zu baldiges Nachlegen kann zum Rauchaustritt und zur Überhitzung führen. Die beste Zeit für die Neubeschickung mit Brennstoff ist, wenn das Feuer bereits kleiner wird, aber noch ausreichend Glut vorhanden ist.

  1. Bevor Brennstoff nachgelegt wird, müssen die Luftschieber wieder ganz offen sein, damit der Ofen gut zieht.
  2. Es dauert einige Sekunden, bis der Luftzug genügend stark ist. Zu erkennen ist dies an den länger werdenden Flammen.
  3. Die Brennraumtür sollte zunächst nur einen Spalt weit geöffnet werden, um einen Druckausgleich zu ermöglichen.
  4. Die Tür langsam so weit wie erforderlich öffnen und ein bis zwei Holzscheite nachlegen.
  5. Die Scheite mit einer Holzzange ganz nach hinten in den Brennraum legen bzw. stellen und die Tür wieder schließen.

Jahreszeitliche und wetterbedingte Besonderheiten beim Heizen

Im Frühling, im Herbst und an milden Wintertagen herrscht im Schornstein ein geringerer Druck als an kalten Tagen. Hieraus ergibt sich eine suboptimale Situation im Brennraum, die das Anheizen erschwert. Hier kann ein Trick, das sogenannte „Lockfeuer“ helfen. Dabei wird parallel zum Entfachen des Feuers im Brennraum etwas Papier im Revisionsschacht des Schornsteins angezündet. Die daraus entstehende Sogwirkung gleicht die ungünstigen Verhältnisse aus.

Bildquelle: © digitalstock – Fotolia.com

Categories: Öfen

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